Giacinto Scelsis aussergewöhnliche Kompositionen entstanden während intuitiver
Improvisationen am Klavier oder an der Ondiola, einem frühen elektronischen
Musikinstrument. Er entwickelte unabhängig von anderen minimalistischen Tendenzen des 20.
Jahrhunderts seinen Minimalismus und letzterer wurde von der Musikwelt mit Faszination
aufgenommen, als seine Musik in den 1980er Jahren endlich Auftritte und Aufnahmen erhielt.
Es ist diese Konzentration auf den Klang als solchen, das Eintauchen in ein intensives
Hörerlebnis, das auch heute noch fasziniert, genau so wie der entindividualisierte Anspruch
auf Autorenschaft.
Die Art und Weise des Komponierens und der Anspruch, dass der Komponist eher Vermittler
als Urheber der Musik ist, legt für das Trio Romanò-Hofmann-Lorenz einen freien Umgang in
der Interpretation nahe. Mit spielerischer Neugierde begegnen sie den Kompositionen Scelsis
und setzten so die Kraft seiner Musik frei.)