Vadim Neselovskyi - Odessa
Klassisches Formbewusstsein, europäische Klangästhetik mit osteuropäischem Temperament und die Freiheit der Improvisation und des Jazz: Vadim Neselovskyi’s Pianostil ist tönender Ausdruck der Biografie eines Weltbürgers, dessen multikulturelle Erfahrung sich in seinem Pianospiel manifestiert. Als 17-jähriger kam Vadim Neselovskyi mit seinen Eltern von Odessa als jüdischer Flüchtling nach Deutschland. Der klassisch ausgebildete Vadim machte sich in die USA auf, um dort Jazz zu studieren. Seine erste Solo-CD produzierte 2013 kein Geringerer als der Pianist Fred Hersch. Er tourte u.a. mit Herbie Hancock und Gary Burton. John Zorn lud ihn ein zu The Book Beriah, dem letzten Akt seines Vierteljahrhundert-Projektes Masada. Jetzt unterrichtet Neselovskyi an der Berklee School of Music in Boston. Das neuste Werk mit dem Titel „Odesa - A Musical Walk Through a Legendary City“ zeigt Neselovskyi als genialen Pianisten auf der Höhe seines Könnens. Die CD-Vernissage fand im Sommer 2022 im New Yorker Jazzclub The Stone statt. Seither tourt er in Europa und präsentiert die Suite am unerhört!-Festival im stimmungvollen Kulturhaus Helferei. Neselvoskyi arbeitete während mehrerer Jahre an dem dreizehnteiligen Werk. Wie eine Vorahnung hören sich jetzt diese Ehrungen an seine Heimatstadt am Schwarzen Meer an, wo heute die russischen Raketen einschlagen. „Auf ‚Odesa‘ siegt die Hoffnung“, schreibt die FAZ in einer Rezension. „Da gibt es schöne, humorvolle Songs wie einen „Waltz of Odessa Conservatory“ und ganz am Ende eine elegische Nummer, die den Aufstieg der Stadt aus der Asche symbolisiert: ‚The Renaissance of Odessa‘“.