Dominik Blum, unser langjähriger Pianist und Klavierlehrer, hat wieder einmal eine neue Idee: Mit einem Ingenieur und einem Komponisten zusammen hat er ein neues Instrument entwickelt, das «Rhesutron», eine Mikroton-Orgel, die mehrstimmig alle erdenklichen Stimmungen erzeugen kann. Erneut betritt er damit Neuland, was typisch ist für Dominik Blum: Begonnen hat er als Konzertpianist und Organist, die Faszination für Improvisation hat ihn dann früh in ganz verschiedene Richtungen getrieben, sodass ihn heute eine ungeahnte musikalische Breite auszeichnet: Klassische Klavierkonzerte haben ihn bis ins KKL zu Solokonzerten geführt, mit Steamboat Switzerland bewegte er sich zwischen Hardcore und Avangarde, auf der Hammond-Orgel ist er ebenso ein Virtuose wie am E-Bass, den er in zwei Rockbands umhängt. Wichtig für ihn ist immer die Echtheit, die Ehrlichkeit, das Spüren und Leben der Musik. So beschäftigt sich Dominik Blum nie halb mit einem Gegenstand, sondern immer mit allem, was er hat, was bei jedem seiner Auftritte erkennbar wird: Jede Faser seines Körpers bis in Innerste ist beteiligt, wenn er Tasten, Saiten, Knöpfe oder irgendetwas anderes spielt – und kein Publikum vermag sich dieser Energie und Faszination zu entziehen. Dominik Blum muss man erlebt haben! Zu seinem 60. Geburtstag bietet sich dazu eine einmalige Gelegenheit, denn er spielt am 23. September im Singsaal in der Kulturstunde ein Sonderkonzert im Rahmen der Konzertreihe OHRENAUF! – auf seinem «Rhesutron»!
Markus Hanhart, Proektor
Das Stück Murhabala beruht der «Abhandlung über die Algebra und die Murhabala» des persischen Universalgelehrten Omar Chayyām (1048-1131). Das Wort «Algebra» leitet sich aus dem arabischen «aldschabr» ab und bedeutet «das Ergänzen», «Murhabala» wiederum bedeutet «das Gegenüberstellen». Das Stück Murhabala will Brücken bauen und verbindet orientalische Mathematik mit okzidentaler Musiktheorie. Es beginnt einstimmig und durchläuft einen langsamen Prozess, der harmonisch stetig vielschichtiger und komplexer wird. Im Verlaufe des 50-minütigen Stücks kommen weitere Ober- und Untertöne dazu und die Harmonik verändert sich sukzessive hin zu einer Art Sphären-Harmonie…
Marc Kilchenmann, 2024